Verantwortlich leben, solidarisch handeln
Herzlich willkommen bei der Kolpingsfamilie Süßen!
Martina Schuster
„Briefaktion“ während der Corona-Pandemie
der Kolpingsfamilie Süßen
Nachdem es im März vergangenen Jahres zum ersten Lockdown während der immer noch andauernden Corona-
Pandemie kam, machten wir uns Gedanken darüber, wie wir in diesen Zeiten den Kontakt zu unseren Mitgliedern
aufrecht erhalten können. Da eine persönliche Kontaktaufnahme nicht möglich war, kamen wir auf die Idee,
wöchentlich einen Brief an unsere Mitglieder zu schicken.
Adolph Kolping hat einmal gesagt: „Wer Gutes unternimmt im Vertrauen auf Gott, hat doppelten Mut. Der Mut
wächst nämlich immer mit dem Herzen, und das Herz wächst mit jeder guten Tat“. Getreu dieses Zitats wollten
wir mit guten Gedanken, besinnlichen Texten und Hilfsangeboten zu Mutmachern für unsere
Mitglieder werden. An Ostern überraschten wir alle mit einem Ostergruß in Form von selbstgebastelten
Osterhasen und Gebäck.
Die folgenden Briefe waren geprägt von Berichten über Aktionen einzelner
Mitglieder, die für ein Stück Normalität und somit Stabilität in unserem Alltag
gesorgt haben. Ich denke dabei an den 1-Mann-Maibaum und an den von Familien
Emberger und Grammer gelegten Blumenteppich an Fronleichnam vor der Marienkirche.
Auch wurden unsere Mitglieder von den jeweiligen Briefeschreibern gedanklich und mit Bildern auf Wanderungen,
Radtouren und Ausflügen in unsere schöne Heimat mitgenommen. Nicht selten bekamen wir eine Rückmeldung mit den
Worten: „I ben ganz schee ens schwitza komma“ oder „Da sind wir auch schon gelaufen“.
Im August beschlossen wir dann, die Briefe im
monatlichen Rhythmus weiter zu schreiben. Dies
war auch mit der Hoffnung verbunden, eine
Veranstaltung planen und durchführen zu können
und somit auch wieder persönliche Begegnungen
möglich zu machen.
Leider kam es jedoch ganz anders und wir mussten auch über diese Briefe viele
traditionelle Veranstaltungen der Kolpingsfamilie absagen. Das fiel uns natürlich
besonders schwer. Zu Weihnachten starteten wir noch mal eine besondere Aktion. Jedes Mitglied erhielt ein liebevoll
gepacktes Säckchen mit Windlicht, Gebäck und einem Weihnachtsgruß.
Niemand von uns hätte damals gedacht, dass diese Aktion bis zum heutigen Tag immer noch anhält. Und doch gehen wir
zuversichtlich in das noch neue Jahr 2021.
Beenden möchte ich meinen Bericht mit folgender Geschichte:
In einer brasilianischen Gemeinde, der vor allem Fischer angehörten, stellte einmal jemand folgende Frage: „Warum
waren eigentlich gerade Fischer die ersten, die Jesus auf seinem Weg mitgenommen hat? Warum suchte sich Jesus
einen Fischer wie Petrus aus, um ihm die Leitung der Kirche anzuvertrauen?“ Darauf antwortete der Pfarrer nach
langem Nachdenken: „Weißt du, wer sich zu Land bewegt, der baut irgendwann eine Straße und asphaltiert sie. Und
dann wird er immer wieder diesen Weg benutzen. Ein Fischer aber, der sucht die Fische immer dort, wo sie sind.
Deshalb sucht er jeden Tag einen neuen Weg. Denn ihm kommt es darauf an, die Fische ausfindig zu machen. Es kann
ja sein, dass der Weg von gestern nicht zu den Fischen von heute führt.“
Passt diese Geschichte nicht gut in unsere jetzige Zeit? In unsere Kirchengemeinde und unsere Vereine? Wir alle sind in
den vergangenen Wochen und Monaten neue Wege gegangen. Und sicherlich werden wir auch in Zukunft immer wieder
neue Wege gehen müssen.
„Tun wir nach besten Kräften das Beste, und Gott wird das Gute
nie ohne Segen lassen.“ (Adolph Kolping)